Bei Outdoor-Fotografie ist das Spiel mit Gegenlicht besonders schön. Kombiniert mit einem gezielt unscharfen Hintergrund um ein hübsches Bokeh zu erhalten lassen sich beeindruckende Babyfotos erstellen.
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Vermeide deswegen die direkte starke und harte Mittagssonne. Da sie hoch oben steht, bekommt man bei Portraitaufnahmen unschöne Schatten unter Augen und Nase. Am besten suchst du dir zu dieser Zeit ein schattiges Plätzchen. Aber auch hier achte auf die Lichtflecken und den Stand der Sonne. Ich persönlich finde es am schönsten, wenn das Gesicht gleichmäßig ausgeleuchtet ist und sich keine Schatten-Lichtflecken darauf befinden. Dies erreichst du am besten, wenn das Fotomodel die Sonne im Rücken hat.
In der Regel bevorzuge ich persönlich für Outdoor-Babyfotos - je nach gewünschtem Motiv - die frühen Morgenstunden oder den Vormittag (je nach Jahreszeit und Sonnenstand). Da ist das Baby meist noch sehr entspannt. Abhängig vom Alter kann man das Fotoshooting mit Kindern auch in den Abend hinein verlegen. Im späten Frühling und im Sommer erhält man am Abend durch den tiefen Einfallswinkel der Sonnenstrahlen tolles Abendlicht. Je später, desto aufgekratzter oder müder sind die Kleinen jedoch meistens - Ausnahmen bestätigen die Regel ;) …das sollte beim Fotografieren und der Planung berücksichtigt werden.
Bei Outdoor-Fotoshootings bestimmt also nicht nur das Baby, sondern auch das Wetter und der Sonnenstand die ideale Uhrzeit des Fotoshootings.
VORBEREITUNG
Bei diesem Fotoset war ein kleiner Baum wichtig. Ich benötigte ihn für meine Bildkomposition als Kulisse und als Rahmen. Zudem wollte ich eine schöne Gegenlichtaufnahme erstellen. Das Sonnenlicht blinzelte zwischen den Blättern hindurch und gab dem Foto einen schönen Effekt . In solch einem Fall wird ein relativ tiefer Stand der Sonne benötigt, gerade so, dass die Sonne oder die Sonnenstrahlen im Bildausschnitt noch sichtbar sind.
Ein Korb mit Rosen gab dem Foto noch eine blumige Note.
Ein Stillkissen unter der Decke schützte das Baby, denn es konnte noch nicht ganz sicher sitzen.
DAS FOTOSHOOTING
Die Decke mit dem Stillkissen darunter und den Korb voller Rosen bereitete ich so vor, dass das Baby mit dem Rücken zur Sonne saß. Zudem sollten teilweise auch die Äste des Baumes zu sehen sein. Da das Baby nun nicht direkt von vorne von der Sonne beschienen wurde, gab es keine Licht- und Schattenflecken im Gesicht und es war gleichmäßig ausgeleuchtet. Die Sonnenflecken auf der Decke hingegen waren erwünscht, sie unterstrichen den wunderschönen Tag. Wäre der Himmel bedeckt gewesen, würden die Farben und der Hintergrund nicht so strahlen, die Sonne hätte nicht durch die Blätter blinzeln können und das Bild wäre insgesamt kontrastärmer gewesen.
Um den Hintergrund verschwimmen zu lassen und ein hübsches Bokeh zu erhalten, machte ich die Blende sehr weit auf. Der Fokus lag auf den Augen des Babys. Da ich genügend Abstand zu ihm hatte, war der Schärfentiefenbereich breit genug. Die vordere Unschärfe hörte optisch vor dem Baby auf und die hintere Unschärfe begann hinter ihm.
Hinweis:
Je weiter weg sich ein Hintergrund befindet, desto unschärfer wird er.
KAMERAEINSTELLUNG
Folgende Kameraeinstellung habe ich für dieses Set verwendet:
BILDBEARBEITUNG
Die vordersten unscharfen Blumen und die Schmetterlinge sind mit Photoshop hinein retuschiert. Ansonsten machte ich noch ein paar Farb- und Helligkeitsanpassungen. Zudem habe ich die Rosen verdoppelt.
BABYFOTOS mit dem SMARTPHONE
Dieses Set lässt sich auch sehr gut mit dem Smartphone fotografieren. Den Hintergrund bekomme ich damit leider nicht unscharf. Aufgrund der kleineren Sensorgröße, der kleineren Blendenöffnung und der geringeren Brennweite funktioniert dies technisch einfach nicht. Aber durch den tiefen Kamerastandpunkt und der Nachbearbeitung in meinem bevorzugten Bildbearbeitungsprogramm am Handy kann ich den Vordergrund relativ schön unscharf erscheinen lassen. Durch die langsamere Auslösungzeit gegenüber einer großen Kamera, empfehle ich bei Babyfotos und vor allem bei Kinderfotos immer Serienbildaufnahmen zu machen.
Barbara Lachner auf Pinterest / PIN IT: